Die Geschichte des Ordens

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Der Orden wurde am 14.10.1933 in Darjeeling, Indien, anlässlich einer Sondersitzung der „All India Buddhist Conference“ von Lama Anagarika Govinda auf Weisung seines Wurzelgurus, des ehrw. Tomo Geshe Rinpoche (Lama Ngawang Kalsang), in Darjeeling, Indien, gegründet. Die 14 Gründungsmitglieder waren bedeutende Indologen und Tibetologen. Sie setzten sich folgende Ziele:

  1. Die Verwirklichung des Dharma, wobei jedes Ordensmitglied die Lehre des Buddha zum Weg seines eigenen Lebens macht.
  2. Jenen Menschen zu helfen, die ernsthaft danach verlangen, die Lehre der Erleuchteten zu verstehen und nach einem Weg suchen, diese Lehre zu verwirklichen. Um dieser Aufgabe willen bemüht sich der Orden um eine Lehrdarlegung, welche die gesamte buddhistische Tradition umfasst und gleichzeitig den besonderen geistigen und seelischen Voraussetzungen entspricht, die durch die jeweiligen kulturellen und gesellschaftlichen Gegebenheiten bedingt sind, unter denen die verschiedenen Ordenszweige arbeiten müssen.
  3. Methoden religiöser Übung (sādhana) auf der traditionellen Grundlage des Vajrayāna seinen Mitgliedern zugänglich zu machen, soweit sie den Besonderheiten und Möglichkeiten des Einzelnen entsprechen. (Ordensregel 1970)

Bei dieser Ordensgründung ging es zunächst darum, dem Mahāyāna-Buddhismus in Indien eine neue Stimme zu geben – auch in seiner spezifischen Ausprägung des Vajrayāna.
1952 bat der deutsche Buddhist und Yogalehrer Hans-Ulrich Rieker von Lama Govinda um die Erlaubnis, einen europäischen Ordenszweig zu gründen. Diese Gründung fand am 30.11.1952 in Berlin und parallel dazu in Sanchi, Indien, statt. Wenig später wurde durch Dr. Ernö Hetényi im Auftrag der ungarischen Regierung der osteuropäische Ordenszweig ins Leben gerufen. Infolge der weltweiten Vortragstätigkeit Lama Govindas entstanden außerdem an vielen Orten kleine Gruppierungen des Ordens (USA, Südafrika, Großbritannien, Niederlande, Schweiz, Italien, Singapur).
Bis 1983 führte Lama Govinda als Mandalacarya seinen Orden persönlich. Danach beauftragte er einen seiner engsten Schüler, Advayavajra, und in Stellvertretung Vajramālā, den Orden zu leiten. 1973 wurde Vajramālā persönliche Schülerin von Lama Govinda, 1984 autorisierte er sie als Vajracarya zum Lehren. Sie war an der Übersetzung und Herausgabe der Werke von Lama Govinda massgeblich beteiligt und verantwortlich für die spirituelle Unterstützung des osteuropäischen Ordenszweiges.

Nach Lama Govindas Tod im Januar 1985 folgte eine Phase des Ringens um die Erhaltung und Vertiefung der Tradition, was im Folgenden zu einer getrennten Entwicklung führte. Die Mitglieder des osteuropäischen Ordenszweiges wählten nach der Wende im Jahr 1990 Vajramālā zur spirituellen Leiterin der Gemeinschaft.
Mit der politischen Wende wurde es möglich, dass die seither unter dem Dach der Buddhistischen Mission zusammengefassten buddhistischen Gruppierungen in Ungarn eigene Wege gingen. Die Mitglieder des Arya Maitreya Mandala konzentrierten ihre Arbeit auf den von Lama Govinda angestrebten lebendigen Buddhismus. Sie errichteten das Maitreya Haus und ein Stadtzentrum und führten Sommerretreats und Schulungen durch.
In 25 Jahren Entwicklungsarbeit in Ungarn, Deutschland und der Schweiz ist unter der Leitung von Vajramālā ein lebendiges Netzwerk von Zentren, Gruppen und Gemeinschaften entstanden, die in der Tradition Lama Govindas praktizieren.

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